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Prof. Dr. Heiner Flassbeck

Öffentliche Vorlesungsreihe

Die Rückkehr des Staates?
Politik, Staat und Gesellschaft nach der Finanzkrise

Mit der Finanzkrise geht die Erosion eines finanzmarktdominierten Kapitalismus einher, der die interna- tionale Politik der letzten beiden Dekaden nachhaltig geprägt hat. Durch die Einbrüche auf den Immo- bilien- und Finanzmärkten, die zu einer global wirkenden Wirtschaftkrise herangewachsen sind, erlangen staatliche Interventionen und Programme eine neue Bedeutsamkeit. Doch folgt der gemeinhin als neo- liberal skizzierten Periode des Kapitalismus tatsächlich eine Renaissance des Staates als politischer und ökonomischer Akteur, ist es also angemessen von der „Rückkehr des Staates“ zu sprechen? Ist die aktuelle Krise nicht vielmehr Ausdruck eines innerkapitalistischen Strukturbruchs, in dessen Folge das wechselseitige Bedingungsverhältnis von Politik, Staat und Ökonomie neu ausgehandelt wird?

Die Vorlesungsreihe soll aus wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Perspektive, die Dimensionen der aktuellen Transformationsprozesse von Staatlichkeit analysieren und dabei den Blick auf eine mögliche Rolle des Staates nach der Finanzkrise richten. Gefragt werden soll aber auch nach den emanzipato- rischen Anforderungen an staatliches Handeln, bei der Konstituierung eines an grundlegenden demo- kratischen und sozialen Rechten orientierten Gemeinwesens.

 01.07.09 Prof. Dr. Heiner Flassbeck (Chefökonom der UN-Organisation für Handel und Entwicklung/UNCTAD)
Gute gegen schlechte Schulden. Der Staat in der Finanzkrise
Warum ist die Krise, die wir gegenwärtig erleben, so hartnäckig? Warum lässt sich nicht einmal das Geld- system mit massiven staatlichen Eingriffen schnell wieder in Ordnung bringen? Der Vortrag diskutiert die gegenwärtigen Herausforderungen staatlichen Handelns angesichts der Finanzkrise. Die Hauptthese lautet: Damit die gegenwärtige Krisenspirale nach unten durchbrochen wird, ist eine Inflation der statt- lichen Schulden unabdingbar, um letztendlich eine allgemeine Deflation zu verhindern.