Vortrag und Diskussion
Stefanie Graefe
Patientenverfügungen: Autonomie am Lebensende oder freiwillige Selbstentsorgung?
Noch in diesem Jahr will die Bundesregierung ein Gesetz zur Legalisierung von passiver Sterbehilfe und Patientenverfügungen
verabschieden. Damit verbunden ist ein Versprechen auf mehr Selbstbestimmung "auch am Lebensende": Patientenverfügungen sollen vor Übertherapiertwerden und Apparatemedizin schützen. KritikerInnen wenden
ein, dass Patientenverfügungen vor dem Hintergrund der Prekarisierung von Lebens- und Pflegeverhältnissen einer "freiwilligen Selbstabschaffung" Vorschub leisten können. Abgesehen davon, was
Patientenverfügungen praktisch leisten können, steht jedoch ein Konzept von Autonomie zur Diskussion, das in mancher Hinsicht anschlussfähig an neoliberale Menschenbilder und Gesellschaftskonzepte ist. Wie wäre dem
gegenüber eine "soziale Autonomie" (nicht nur) am Lebensende zu denken?
Dr. Stefanie Graefe (Sozialwissenschaftlerin u. Lehrbeauftragte Uni HH, Im Oktober erscheint ihr Buch: Autonomie am Lebensende? Biopolitik, Ökonomisierung und die Debatte um Sterbehilfe bei Campus
Do. 04.10.07 19:30 Uhr Werkstatt 3 Nernstweg 34 | 1. Stock | Seminarraum
Teilnahmebeitrag 2,- €
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