Vortrag und Diskussion
Ralf Hoffrogge
90 Jahre nach dem Aufstand der Matrosen: Die Novemberrevolution und die Idee des Rätesystems
Am 9. November begann mit dem Aufstand der Matrosen in Kiel die Novemberrevolution. Sie
beendete den 1. Weltkrieg und stürzte das Kaiserreich. Heiß umstritten war, was ihm politisch folgen sollte. Eine repräsentativ-parlamentarische Republik - wie sie sich letztlich in der Weimarer Republik
durchsetzte? Oder eine auf Soldaten- und Arbeiterräte gestützte Räterepublik? Worin bestand die Idee des Rätesystems? Worin bestanden die Überschneidungen mit der Entwicklung in Russland? Anhand der Biographie von
Richard Müller, der als Leiter der „Revolutionären Obleute“ wesentlich an der Vorbereitung des 9. November beteiligt war, werden auch die Grundzüge der November-Ereignisse vorgestellt. In der Revolutionsregierung
von 1918 war Müller Vorsitzender des „Vollzugsrates der Arbeiter- und Soldatenräte“, also der Kopf des ranghöchsten Räteorgans. Unabhängiger Sozialismus und Rätesystem, jene Prinzipien, die Müller vertrat, konnten
sich letzten Endes dennoch nicht durchsetzen.
Ralf Hoffrogge, Historiker, Berlin, veröffentlicht: „Richard Müller. Der Mann hinter der Novemberrevolution“, Dietz Berlin, September 2008
Mi. 05.11.08 | 19:30 Uhr Geschichtswerkstatt St. Georg | Hansaplatz 9
Teilnahmebeitrag 2 €
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