Vortrag und Diskussion
Udo Wolter
Universalistischer Rassismus, getarnt als „Islamismuskritik“? Debatte um Islamismus u. postkolonialen Antirassismus
Im Gefolge der Anschläge auf das World Trade Center und weiterer Anschläge in Europa hat die
Skandalisierung von Gewaltverhältnissen gegenüber Frauen in islamisch-migrantischen Communities und die Fokussierung auf Islamismus Eingang in einen rassistischen Diskurs gefunden. Anlässlich spektakulär
aufbereiteter Ereignisse wurde von Politik und Medien eine "Integrationsdebatte" losgetreten, die von identitätsstiftenden Ab- und Ausgrenzungen mitgeprägt war. Die Demaskierung skandalöser Verhältnisse
wird jedoch von einer rassistisch motivierten Stimmungsmache gegenüber MigrantInnen mit muslimischem Hintergrund überlagert. Viele Linke zogen daraus die falsche Konsequenz, über den Islamismus zu schweigen, anstatt
von einer antirassistischen Position aus zwischen Diskriminierung und notwendiger Kritik am Islamismus bzw. emanzipationsfeindlicher Praktiken zu unterscheiden. Wolter setzt sich hiermit und den damit verbundenen
Kollektivzuschreibungen kritisch auseinander und plädiert für einen „universalistischen Antirassismus“.
Udo Wolter, RLS-Mitarbeiter, schreibt für jungle world, Phase 2 u.a.
Do. 04.12.08 | 19:30 Uhr Werkstatt 3 | Nernstweg 32 | 1. Stock | Seminarraum
Teilnahmebeitrag 2 €
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