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EINE STADT FÜR ALLE!

Vorträge und Diskussion

„IR LE-KULANU“ – EINE STADT FÜR ALLE!
Die erfolgreiche sozial-ökologische Basisbewegung aus Israel berichtet von ihrem Kampf in der Metropole Tel Aviv

Die Organisation „Ir le-kulanu“ (Eine Stadt für alle) ist eine städtische Basisbewegung in Tel Aviv / Israel, die seit Januar 2008 die unterschiedlichsten sozialen und ökologischen Bewegungen zusammengeführt hat. Der Ausgangspunkt dieser Bewegung sind die Konflikte der Metropole Tel Aviv. Beispielsweise der Widerstand gegen die Vertreibung orientalischer Juden aus ihren Wohngebieten im Süden von Tel Aviv und von Arabern aus Jaffa.

„Ir le-kulanu“ setzt auf eine „Politik von unten“. Entlang der Konfliktlinien und Politikfelder, wie Umwelt, Energie, Verkehr, Arbeit und Soziales, organisieren sich zahlreiche Menschen in der städtischen Basisbewegung. Bei den Wahlen im November 2008 erreichte „Ir le-kulanu“ mit ihrem Bürgermeister- kandidaten Dov Khenin auf Anhieb 35 Prozent. Zeitgleich erzielte „Ir le-kulanu“ bei den Wahlen zum Stadtrat 20 Prozent und stellt mit fünf Abgeordneten die stärkste Fraktion. Diese Erfolge waren das Resultat eines breiten basisdemokratischen Bündnisses, das von der radikalen Linken, über Kommu- nisten, Umweltschützer, Bürgerinitiativen bis zu Likud-Anhängern reicht, die sich gegen die Räumungs- politik der Stadtverwaltung solidarisierten.

Mit der Vertreibung und der Aufwertung von Stadtteilen wird die soziale Ausgrenzung auch räumlich verfestigt und vermischt sich auf eine gefährliche Weise mit den ethnischen Konflikten, der Diskriminierung der arabischen durch die jüdischen Israelis und der sephardischen (orientalischen) durch die aschkena- sischen (aus Europa stammenden) Juden. Diese Verwerfungen kritisiert „Ir le-kulanu“ als Entfremdung, als Enteignung der Bewohner: die Stadt wird den Menschen genommen. Der Name der sozialen Basis- bewegung „Ir le-kulanu“ sagt deshalb auch, was gegen die Vertreibung und Gentrifizierung zu tun ist: die Menschen müssen sich ihre Stadt wieder erobern – sozial und solidarisch – damit die konkrete Utopie einer eine Stadt für alle Wirklichkeit wird.

Dienstag |  17.11.2009  | 19:00 Uhr
Curio-Haus |  Rothenbaumchaussee 15 |  Hinterhaus

In Kooperation mit dem Institut für Gesellschaftsamalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Bürgerschaftsfraktion der Linkspartei