Vortrag und Diskussion
Richard Gebhard
Volksgemeinschaft statt Kapitalismus? Zur sozialen Demagogie der Neonazis
Ob »Global dient dem Kapital – Sozial geht
nur national« oder »Kapitalismus – Feind der Völker«, Neonazis gehen mit »antikapitalistischen« Parolen auf Stimmenfang. Dabei kopieren NPD und »Freie Kameradschaften« nicht nur in ihrer Agitation gegen die
neoliberale Agenda 2010 linke Slogans, sondern ebenso bei der Kritik der Globalisierung. Erweitert wird dieses Spektrum durch die »Autonomen Nationalisten«, die sich als irritierende Imitation der rebellischen
linken Jugendkultur geben. Gerade bei ihnen spielen »antikapitalistische« Parolen eine wichtige Rolle. Unterwürfige Mitläufer_innen, die nach einem Führer schreien und gezielt gegen demokratische Kräfte vorgehen,
inszenieren sich als Avantgarde einer völkischen Revolte gegen den »vaterlandlosen« High-Tech-Kapitalismus und recyceln die Propaganda des historischen Faschismus. Der Vortrag fragt nach Besonderheiten und Wirkung
des völkischen »Antikapitalismus«, untersucht dessen soziale Demagogie und fragt nach den gesellschaftlichen Verhältnissen, die eine extreme Rechte erstarken lassen.
Richard Gebhard
ist Politikwissenschaftler an der RWTH Aachen und freier Journalist. Zusammen mit Dominik Clemens hat er den Sammelband "Volksgemeinschaft statt Kapitalismus. Zur sozialen Demagogie der Neonazis" (Papyrossa Verlag, Köln 2009) herausgegeben.
Freitag | 09.04.10 | 19:30 Uhr Golden Pudel-Salon | Am St. Pauli Fischmarkt 27
Teilnahmebeitrag 2 €
Mitglieder und Sympathisanten rechtsextremer Parteien sind kraft dieser Einladung aufgrund
von § 6 Abs. 1 VersG von der Teilnahme an unseren Veranstaltungen ausgeschlossen.
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